themen   projekte   künstler   vor ort   presse   kontakt   home
Zusatzraum von Exilhäuser Architekten


Was ist eigentlich ein 'Zusatzraum'? Ein zusätzlicher Raum? Richtig! Ein Raum, der eine bestehende Bebauung ergänzt. Aufgrund der speziellen Art seiner Aufstellung und seiner Größe darf so ein Raum nach der bayerischen Bauordnung ohne Baugenehmigung auf ein als Baugelände ausgewiesenes Grundstück gestellt werden. Der Zusatzraum, der vom 17. April bis 1. August 2001 in der Messestadt steht, ist solch ein zusätzliches Gebäude. Entwickelt haben ihn die jungen Architekten Bibi Kammerl, Katrin Aldenhoven und Eik Kammerl, die sich in der Architektengruppe Exilhäuser Architekten zusammengeschlossen haben. Das Konzept dieses Gebäudes setzt bei den Möglichkeiten an, die die Verordnung bietet, und greift einen Trend auf, der sich innerhalb der Gesellschaft immer stärker durchsetzt: die Mobilität.

Der Zusatzraum ist als minimale Wohn- Schlaf- und Arbeitszelle ein schnell verfügbarer Erweiterungsraum zu einer bestehenden Wohn- bzw. Büroeinheit. Er kann an ein Hauptgebäude angefügt, frei im Garten oder auf der Straße aufgestellt werden und verweist somit auf innovative Wege, Wohnen und Arbeiten zu verbinden.


Das Minigebäude ist 4 m lang, 2 m breit und 3,5 m hoch und verfügt über zwei 'Terrassen' an den Längsseiten. Es ist in drei Bereiche unterteilt: ein Arbeitsraum, darüber eine Schlaffläche sowie eine 'Halle', die über die gesamte Raumhöhe reicht. Seine Stabilität erhält der Zusatzraum durch zwei tragende Holzwände an den Schmalseiten und durch Stahlprofile, die die Längsseiten unterteilen. Diese bestehen aus transparenten, roten Plexiglasscheiben, die sich jeweils zur Hälfte öffnen lassen. Innen ist der Zusatzraum mit einem Nussbaumfurnier ausgekleidet, in das alle elektrischen Installationen, der Klapptisch, eine Reihe Regale und die Einbauleuchten integriert sind. Der Raum verfügt über einen Strom- und Telefonanschluss und lässt sich über einen Dimmer unterschiedlich stark ausleuchten. Dadurch dringt das Licht in variablen Lichtstärken nach außen und beeinflusst so die skulpturale Wirkung des Zusatzraum.

Die Exilhäuser Architekten haben den Zusatzraum anlässlich des Forums für zeitgenössische Architektur, PLAN 2000, in Köln konzipiert. In der Messestadt Riem wird er erstmals konkret genutzt: Er dient hier als ein temporäres Künstleratelier, als Ausstellungsraum oder Infobox.

Stand Sommer 2001